Zuckermann

Erinnerst du dich noch an die Nacht im letzten August
Als wir in den Dünen lagen?
Wir drehten Finger in den Zuckersand
Und ich küsste deine Zuckerhand.

In deinem Arm bin ich drei kleine Tode gestorben.
Der Mond war unser Zeuge.
Wir ertränkten ihn im nassen Salz,
Wasser perlte dir vom Zuckerhals.

Oh Zucker, Zucker Baby,
keiner durft erfahrn von dieser Nacht,
Auch nicht die Sterne.
Ich schoss sie ab mit einem Schilfrohr
Und ich hauchte in dein Zuckerohr:

Oh Zucker, Zucker Baby
Ich grab ein Loch für morgen,
Wenn all die andern fragen.
Frag auch du nie nach dem wahren Grund,
Halt für immer deinen Zuckermund.

Oh Zucker, Zucker Baby,
ich vermisch dich mit dem Zuckersand<
Und vergrab dich in den Dünen.
Dann kommt kein anderer jemals ran,
An meinen Zuckermann.

Offener Himmel, offenes Meer

Ich war Schwemmholz im Atlantik,
Überreste eines gesunkenen Schiffes
nach einem Sturm auf hoher See.
Meine Einzelteile zerstreuten sich
über den Ozean.

Ich traf auf einen Strand,
Eine Bucht, die das Meer umarmt,
Mit warmem, weichem Sand.

Du nahmst mich auf,
Fügtest mich zusammen,
Bautest eine Hütte aus mir.

Legtest dich hinein,
Richtetest mich ein,
Schriebst Gedichte in mir.

Jetzt, endlich im Trockenen,
Träumst du vom offenen Himmel
und ich träum‘ vom offenen Meer.